Lucid Flow
Das Dissolution Ensemble spielt Werke von Komponist:innen, bei denen Grenzen zwischen digitalen und analogen Klängen flüssig sind und die den offenherzigen und schamlosen Kontakt der beiden Welten suchen: Agata Zubel, Adrien Trybucki, Malin Bång, Matthias Kranebitter und Micha Seidenberg. In Zusammenarbeit mit letzterem erklingt die Uraufführung seines neuen Stücks für Flöte, Violoncello, Klavier, Perkussion und Elektronik.
Der Tonregisseur Erwin Fonseca wird zur Unterstützung engagiert, sowie ein Lichttechniker, der die Stimmung und den Fluss der Musik mit einem speziell auf das Konzert eingerichteten Lightdesign verstärkt.
Programm
Agata Zubel
Shades of Ice (2011)
für Cello, Klarinette und Elektronik
Malin Bång
Structures of Molten Light (2011)
für verstärkte Bassflöte, verstärkte Klarinette, Percussion (mit Radio), Klavier (mit Radio), Violine, Cello
Matthias Kranebitter
THE COMPLETE UNFIGURANTED EGALITARIAN AURAL REALISM PT.1 (2019)
für Flöte, Violine und Elektronik
Micha Seidenberg
Uraufführung neues Werk (2024)
für Flöte, Cello, Klavier, Percussion und Elektronik
Adrien Trybucki
Infinite Extension (2017)
für Flöte, Klarinette, Violine, Cello, Percussion, Klavier und Elektronik
Mit freundlicher Unterstützung von
Über die Komponist:innen
Agata Zubels Shades of Ice für Klarinette, Violoncello und Elektronik ist inspiriert von dem isländischen Gletscher Vatnajökull, seinem Anblick und der ihn umgebenden akustischen Landschaft. Zubel komponiert ein Stück, das von einem unermesslichen Fundus an Klangmaterialien lebt. Sie speisen sich aus erweiterten Spieltechniken, live-elektronischer Klangbearbeitung und Zuspielungen von Field Recordings.
Die Frage, ab wann aus alltäglichen Klängen wie dem eines Automotors, dem Rollen eines Koffers oder dem Kratzen von Schuhsohlen Musik entsteht, stellt sich Malin Bång in ihrem Ensemblestück Structures of Molten Light. Die Field Recordings aus dem Leben zwischen Abenddämmerung und Morgengrauen in Paris, Stockholm und Tokio werden dabei in Schichten von instrumentalen Klängen übersetzt.
the complete unfiguranted egalitarian aural realism (deutsch: die völlig undarstellbare egalitäre akustische Realität) von Matthias Kranebitter bezieht sich auf ein Zitat von David Foster Wallace aus seinem zentralen Roman Infinite Jest. Kranebitter thematisiert Aspekte unserer Mediengesellschaft mit ihrer Informationsflut. Das Stück für Violine, Flöte und Elektronik zeichnet sich durch ein hohes Mass an Dichte und Heterogenität aus.
Adrien Trybucki erforscht in Infinite Extension Unendliche Linien, die sich über den Horizont erstrecken, Vektoren eines sprudelnden Materials. Aus einer enormen Fülle führt dieser Prozess der Fortsetzung zu einem erneuten Zusammentreffen der ursprünglichen Linien. Die „Normalisierung“ dieser ewigen Verlängerung, synchron mit ihrer Zerstörung, öffnet neue Räume, in denen der kontinuierliche Fluss Platz für sich mehr und mehr zurückhaltende Klänge lässt.
Micha Seidenberg ist ein Zürcher Komponist. Metaphorische Transformationen außermusikalischer Inhalte und Vorbilder sind eine Konstante in seiner kompositorischen Arbeit. Er sucht bewusst die intermediale Reibung, die mit diesen Transformationen verbunden ist. So sind beispielsweise Elemente aus der Haptik, Räumlichkeit oder Kinetik, aber auch psychologische, gesellschaftspolitische und sprachliche Phänomene zentrale Themen seiner Arbeitskonzepte. Neben konzeptionellen Fragen gibt es jedoch immer auch ein klares Bekenntnis zum Sinnlichen in der Musik – zu allem, was nur durch Hören, Aufführen oder Zeigen erfahrbar wird.
Konzerte
Zürich
26. SEPTEMBER 2024 | 20:00 UHR
Kunstraum Walcheturm
Bern
27. SEPTEMBER 2024 | 20:00 UHR
Progr / Aula
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Workshops
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